Volker Sommer – Ich bin ein Menschenaffe

Der Film begleitet den Primatenforscher Volker Sommer in eine der letzten großen Wildnisse Westafrikas: den Berg-Urwald Nigerias, wo Professor Sommer eine neu entdeckte, seltene Schimpansenunterart erforscht und dabei vom Wissenschaftler auch zu einer Art Ökokrieger wurde: Vor zehn Jahren begann der Anthropologe, sich aktiv für die Einrichtung des Gashaka Gumti Nationalparks als Naturschutzgebiet einzusetzen, um den vom Aussterben bedrohten Nigerianischen Schimpansen wenigstens ein letztes Refugium zu bieten.

Aufgrund der uns Menschen verblüffend ähnlichen Intelligenz und Leidensfähigkeit von Menschenaffen wendet sich Sommer nicht nur gegen medizinische Versuche, Menschenaffen sollte außerdem der Status von "Personen" zugesprochen werden. Eine solche Gleichberechtigung vor dem Gesetz würde ihnen ein Recht auf Leben und Freiheit von Folter zusprechen. Sommer kombiniert streng-wissenschaftliche Forschung mit anspruchsvollen ethischen Überlegungen, die im besten Sinne aufklärerisch sind. Beispielsweise weist er gleichgeschlechtliches Sexualverhalten im Tierreich nach und entkräftet das Argument, dass Homosexualität "wider die Natur" sei.

Das Porträt zeichnet das Bild eines freien, radikalen Forschers, der aus religiösen Ursprüngen heraus zum Aufklärer geworden ist. Eines Denkers, der auch aus ethischer Verantwortung aktiv mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Eines Naturschützers - und eines Philosophen, der dazu einlädt, das Leben in all seinen Erscheinungsformen zu respektieren und als ein Fest der Vielheit zu bejahen.




Volker Sommer – Ich bin ein Menschenaffe

Dokumentar-Film / HDCAM / Digi-Beta / 45 min. / 16:9 / Deutsch mit englischen Untertiteln, 45 Min. / Radio Bremen / ARTE 2010

Produktion, Buch und Regie: A. Krug-Metzinger
Kamera: Bernd Meiners
Ton: Jörg Johow
Schnitt: Wiebke Abraham
Musik: André Feldhaus
Redaktion: Mechtild Lehning

HDCAM / Digi-Beta / 45 min. / 16:9 / Deutsch mit englischen Untertiteln