Der Traumlotse - Das Kino des Andrej Wajda

Der polnische Regisseur Andrzej Wajda (geb. 1926) ist nicht nur als Künstler in die europäische Filmgeschichte eingegangen, durch sein Wirken hat er auch dazu beigetragen, das System in Polen zum Scheitern zu bringen. In den späten 1950er Jahren setzen seine Filme "Der Kanal" und "Asche und Diamant" Maßstäbe der Filmkunst und öffneten deutschen Zuschauern eine Tür zur polnischen Geschichte, die eng mit der eigenen verknüpft ist. Seit "Der Mann aus Marmor" (1977) galt Wajda als Wegbereiter zu neuen revolutionären Strömungen. Den Fortsetzungsfilm "Der Mann aus Eisen" (1981) hatte Wajda während der Periode des Kriegsrechts in Polen 1981–1983 mitten aus dem Kampf der freien Gewerkschaftsbewegung heraus gedreht und damit das Bild der Solidarność-Bewegung im Ausland geprägt. 1989 ging Wajda als Senator in die Politik. Während er für die demokratische Erneuerung Polens und Osteuropas kämpfte, brachte sein legendäres Filmstudio "X" das sogenannte "Kino der moralischen Unruhe" hervor.


Der Dokumentarfilm begleitet Andrzej Wajda einen der bedeutendsten Filmschaffenden Europas und Begründer der "Polnischen Filmschule", bei der Entstehung eines neuen Werkes. In seinem neuen Film "Wałęsa" lässt Wajda den Aufstieg seines langjährigen Freundes und Weggefährten Lech Wałęsa vom Elektriker zum ersten frei gewählten Staatspräsidenten des Landes noch einmal aufleben. Der Entstehungsprozess dieses Films vermittelt nicht nur einen Rückblick sondern auch eine neue Perspektive auf Wajdas Gesamtwerk und dessen künstlerische Quellen.

Gedichte nach Motiven aus Filmen von Andrzej Wajda


Der Traumlotse - Das Kino des Andrej Wajda

Dokumentar-Film, 52 Min., Radio Bremen / ARTE 2012

Produktion, Buch und Regie: A. Krug-Metzinger
In Zusammenarbeit mit Aleksandra Syty
Gedichte von Detlev W. Klee
Kamera: Piotr Rosołowski, Bernd Meiners
Ton: Tomasz Ruszkowski
Schnitt: Birgit Hemmerling
Musik: André Feldhaus
Redaktion: Mechtild Lehning